Kampfbereit – aber friedlich: Vordere Reihe von links: Max Harlow, Nikita Rowba, Alexander Brown, Celine-Simón Viertel, Diana Knoll, Melissa Gattner, Katharina Brown, Theresa von Handorff und Trainer Michael Bunjar. Hintere Reihe von links: Ringo Viertel, Michael Zamolo, Großmeister Georgios Pantelis, Trainer Peter Lippold, Betreuer Panto Tomofski, Christopher Bauch, Malte Milke, Domenik Stein, Virginie Viertel, Dirk Beumker und Miguel Rothemann. (Foto: Vollmer)
Voller Stolz nimmt Celine-Simón Viertel ihre Wing-Chun-Urkunde zur bestandenen Prüfung in „Selbstverteidigung für Fortgeschrittene Grund- und weiterführende Techniken“ aus den Händen von Michael Bunjor vom Sidokan Karate Verband Deutschland aus Oldenburg entgegen. Mit ihr haben sich gestern Mittag 13 weitere Mitglieder der im April 2016 beim SV Handorf-Langenberg gegründeten Abteilung Kampfsport/Selbstverteidigung den kritischen Augen der Jury gestellt, darunter der Großmeister Georgios Pantelis und Panto Tomofski aus Oldenburg.
Unter der Leitung des Vorsitzenden Maik Escherhaus hat der SV Handorf-Langenberg sein Sportangebot um einen Kurs zur Selbstverteidigung erweitert und dafür Sensei Peter Lippold als Trainer gewonnen. Der Lohner ist mehrfacher Träger des schwarzen Gürtels in verschiedenen Kampfsportarten. Er trainiert Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Aikido und Wing Chun. „Bei den Kindern geht es in erster Linie darum, dass diese Vertrauen zu ihrem Körper finden, um später in die Fallschulung überzugehen“, erklärt Peter Lippold. Dieses Selbstvertrauen sei wichtig für die nachfolgenden Lektionen und das Erlernen der ersten Selbstverteidigungsgriffe. Jugendlichen werde schließlich die Hebetechnik gelehrt, um mit zunehmenden Alter auch die Wurftechniken zu beherrschen, ergänzt der Trainer.
Aikido ist die sanfte moderne Form des Aikijutsu und stammt aus Japan. Während Aikijutsu die gefürchtete waffenlose Kampfkunst der Samurai und über tausend Jahre alt ist, wurde Aikido von O-Sensei Ueshiba Mörike (1883 – 1969) im letzten Jahrhundert entwickelt. Hier wird die Angriffsenergie durch Wurf-und Hebetechnik umgeleitet und soll so den Gegner von der Sinnlosigkeit seines Angriffs überzeugen. Mit seiner anmutenden fließenden Bewegung ist Aikido sehr friedlich und benötigt den Angriff des Gegners, somit gibt es auch keine Turniere oder Rivalität unter den Schülern.
Wing Chun ist eine Kampfkunst die aus China stammt. „Um deren Entstehung existieren viele Geschichten, doch eines vereint sie alle, die Wurzeln zu einem nördlichen Shaolin-Kloster, das es heute nicht mehr gibt“, weiß Michael Zamolo aus Fladderlohausen. Es werde erzählt, dass die Shaolin-Nonne Yim Wing Chun nach ihrer Ausbildung diese Form der Selbstverteidigung entwickelt habe. „Wing Chun setzt wie Aikido keine große Körperkraft voraus, doch durch seine schnelle Abfolge von Treffern ist dies die ideale Ergänzung zum Aikido“, schätzt Ringo Viertel diese Art der Selbstverteidigung- Der Holdorfer bestand gestern seine Wing-Chun-Trainer-Prüfung.
Wer in der Sporthalle Handorf-Langenberg mitmachen will: Trainings: mittwochs von 17 bis 18.30 Uhr, Kinder von 6 bis 12 Jahren; mittwochs von 18.30 Uhr bis 20 Uhr, Jugendliche und Erwachsene