CLUB 100-VEREINSEHRUNG

Günther Klose vom Niedersächsischen Fußballverband und dem Deutschen Fußball-Bund geehrt

Dem langjährigen ehrenamtlich/freiwillig Engagierten Günther Klose des SV Handorf – Langenberg von 1959 e.V. wurde eine ganz besondere Ehrung zu teil. Der Niedersächsische Fußballverband und der Deutsche Fußball-Bund überreichten vor Ort ein „Vereinsgeschenk“ und schenken somit auch Anerkennung für herausragendes Engagement im Umfeld des eigenen Vereins. Stellvertretend für die über 1,7 Millionen ehrenamtlich und freiwillig Engagierten in den deutschen Amateurfußballvereinen ist Günther Klose für ein Jahr Mitglied des „Club 100“ des DFB.

Günther Klose ist als einer von bundesweit 265 Kreissiegern des DFB-Ehrenamtspreis ausgewählt. Hierbei zählt vor allem außerordentlicher Einsatz im ehrenamtlichen Bereich in den vergangenen drei Jahren. Diesen hat Günther Klose gezeigt. Als Trainer der 2. Damenmannschaft des SV Handorf – Langenberg von 1959 e.V. ist er einfach unverzichtbar. Über 40 Jahre ist er ehrenamtlich im Verein seines Herzens tätig. Er kümmert sich um etliche Aufgaben im Verein. Diese kann man gar nicht alle aufzählen.

Diese großartigen Leistungen und der unermüdliche Einsatz wurden anschließend nochmals mit der Berufung in den „Club 100“ des DFB besonders belohnt. Die Fußball-Landesverbände wählen hier anhand vorgegebener Kriterien aus allen Kreissiegern die 100 herausragend Engagierten aus und melden diese an den DFB.

Durch die Auszeichnung als Kreisehrenamtssieger wurde Günther Klose im Frühjahr 2020 bereits durch den Niedersächsischen Fußballverband zu einem „Danke-Wochenende“ nach Barsinghausen eingeladen. Leider fiel das Wochenende der Corona – Pandemie zum Opfer. Zurzeit wird ein Ersatztermin gesucht.

Nun ist jedoch der Verband/Kreis auch noch einmal persönlich nach Handorf – Langenberg gekommen, um „Danke“ zu sagen. Im Gepäck hatte der Kreisehrenamtsbeauftragte Marcel Brune und der Kreisvorsitzende Martin Fischer das „DFB-Vereinsgeschenk“ – zwei Mini-Tore und fünf adidas-Fußbälle – durch das vor allem auch die Jugendabteilung des SV Handorf – Langenberg profitieren wird. In der Laudatio wurde das großartige Engagement von Günther Klose, aber auch die allgemein so wichtige Bedeutung des Ehrenamts explizit hervorgehoben. Denn klar ist auch, Günther Klose ist keine Ausnahme. Jeder Verein kennt sie und jeder Verein hat sie. Die ehrenamtlich Engagierten, ohne die kein Verein funktioniert, kein Kindertraining angeboten und kein Fußballspiel stattfinden würde.

Günther Klose wird in diesem Jahr auch noch ein drittes Mal von seiner Auszeichnung profitieren. Im Rahmen eines Länderspiels im Herbst findet die offizielle Ehrungsveranstaltung für alle „Club 100-Mitglieder“ statt, sofern dies aufgrund der Corona – Pandemie erlaubt wird. Eine besondere Ehre in einem besonderen Umfeld. So werden neben DFB-Präsident Fritz Keller und DFB-Generalsekretär Dr. Friedrich Curtius zahlreiche weitere prominente Ehrengäste an der Veranstaltung teilnehmen.

Die DFB-Aktion Ehrenamt: seit über 20 Jahren eine aktive Unterstützung zur Vereins- und Verbandsentwicklung

Die „Aktion Ehrenamt“ des DFB besteht bereits seit 1997. Über 20 Jahre in denen der DFB die Ehrenamtlichen an der Basis fördert und über die Anerkennungskultur bereits mehr als 10.000 Menschen persönlich „Danke“ gesagt hat, denn der Schlüssel zum Spiel ist die Mitarbeit im Verein!

Das ehrenamtliche Engagement ist die Basis unseres Amateurfußballs. Der Einsatz jedes Einzelnen unbezahlbar. Tradition und Moderne: beides kennzeichnet das Ehrenamt, das sich mitten in einem Wandel befindet. Ehrenamt früher – das war eine dauerhafte emotionale Bindung, selbstlos und zumeist nach dem Prinzip „learning by doing“. Heute und morgen geht es oft um ein zeitlich befristetes, pragmatisch ausgewähltes Engagement. Die Erwartungen an die Kompetenzen der Ehrenamtlichen steigen stetig.

Der DFB hat im Rahmen der „Aktion Ehrenamt“ auf diese Entwicklungen reagiert. Der Mensch steht im Mittelpunkt aller Aktionen, Maßnahmen und Projekte. Es geht um die Bedürfnisse der rund 1,7 Millionen ehrenamtlich und freiwillig für den Fußball engagierten Menschen. Die Unterstützung ehrenamtlicher Tätigkeit ist heutzutage vielmehr „Mitarbeiterentwicklung“ und damit aktive Unterstützung unserer Fußballvereine und -verbände.

Um Menschen für ein Engagement zu gewinnen, müssen die jeweiligen Motivationen zum richtigen Zeitpunkt getroffen werden. Anschließend bietet man ihnen zur Erfüllung ihrer Aufgaben Unterstützung (z.B. durch Qualifizierungsangebote), um ihre persönlichen Kompetenzen zu stärken. Gleichzeitig sollten individuellen Motive und Erwartungen erfüllt werden, um eine möglichst langfristige Bindung an den Fußballverein zu ermöglichen. Ebenso wichtig ist in diesem Zusammenhang auch die Verabschiedung von Mitarbeitern, die jedes Wiedersehen zu einer Freude macht und eine emotionale Verbundenheit schafft. Eine herausfordernde, jedoch unerlässliche, Aufgabe, um Vereine bestens für die Zukunft aufzustellen. Gewinnen – Qualifizieren – Binden – Verabschieden: Diese „Viererkette“ ist das Herzstück der Aktion Ehrenamt!

Die „Pflege und Förderung“ des Ehrenamts ist fest in DFB-Satzung verankert. Die Kommission Ehrenamt, unter der Leitung von Jörg Gernhardt (Sächsischer FV), lenkt und leitet die Aktivitäten der „Aktion Ehrenamt“. Vor allem die Stärkung der „Schlüsselfunktionsträger“ – Vorsitzende, Abteilungsleiter Fußball, Jugendleiter, Schatzmeister, Trainer – in den Vereinen steht im Fokus. Denn diese tragenden Säulen jedes Vereins sind verantwortlich für die Entwicklung der weiteren Vereinsmitarbeiter und somit auch der Vereine. Das Ehrenamt ist der Schlüssel zum Spiel. Ohne starke ehrenamtliche Funktionsträger in den Vereinen, gibt es keinen starken Amateurfußball. Darum bleibt es eine dauerhafte Aufgabe das Image zu fördern, die Qualität der ehrenamtlichen Arbeit zu heben und die Wertschätzung von Engagement zu steigern. Hierfür stellt der DFB unter anderem konkrete Praxishilfen, Know-how und Qualifizierungsmaßnahmen bereit. Die Kommunikation und Umsetzung bis auf Vereinsebene wird durch das Netzwerk von 21 Landesehrenamtsbeauftragten sowie bundesweit 265 Ehrenamtsbeauftragten in den Fußballkreisen unterstützt.

Bundesweit finden jedes Wochenende über 80.000 organisierte Spiele statt. Zu selten fragt man sich, wie dies Woche für Woche funktioniert. Wer sorgt dafür, dass stets ein Schiedsrichter vor Ort ist? Wer ist dafür verantwortlich, dass jede Jugendmannschaft einen Trainer hat? Wer bereitet die Sportanlage vor? Wer kümmert sich darum, dass alle Eltern, Freunde und Kinder mit Essen und Trinken versorgt werden können? Alles selbstverständlich könnte man meinen – aber mitnichten! In den Fußballvereinen bekleiden knapp 400.000 Menschen eine ehrenamtliche Position, weitere 1,3 Millionen freiwillig engagierte Helfer kommen dazu. Ohne sie könnte kein Spiel stattfinden, kein Verein funktionieren.

Demografische und gesellschaftliche Veränderungen stellen auch den Fußball vor neue Aufgaben. Wo sich früher Ehrenamtliche dauerhaft an einen Verein gebunden fühlten, ist die Tätigkeit heute in der Regel zeitlich befristet. Regionale Bindungen spielen eine kleinere Rolle, die eigene Lebenssituation eine immer größere. Zudem beeinflussen nicht zuletzt auch politische Entwicklungen die Fußballvereine und somit deren Ehrenamtliche – die Integration von Flüchtlingen steht dabei nur als ein aktuelles Beispiel für die vielfältigen Herausforderungen der Amateurvereine. Gerade die Schlüsselpositionen in den Vereinen – Vorsitzende, Abteilungsleiter, Schatzmeister, Jugendleiter – verlangen anspruchsvolle Kompetenzen und Qualifikationen. Diese können jedoch umgekehrt unter anderem auch wieder gewinnbringend ins Berufsleben eingebracht werden. Immer wieder neue Ehrenamtliche zu gewinnen, den Aufgaben entsprechend zu qualifizieren und anschließend langfristig an den Verein zu binden – darin besteht für Sportvereine zumeist eine besondere Herausforderung. Ebenso muss die respektvolle Verabschiedung im Anschluss an eine ehrenamtliche Tätigkeit, ganz gleich welcher Dauer und Intensität, stets beachtet werden. Der DFB hat für den beschrieben Zyklus eine eigene Philosophie und Instrumente entwickelt, die unter dem Dach der „Mitarbeiterentwicklung im Ehrenamt“ zusammengefasst sind.

Die „Aktion Ehrenamt“ ist die älteste durchgehend bestehende Aktion des DFB. Die Wichtigkeit der Ehrenamtsförderung ist demnach längst erkannt. Nun gilt es auch in Zukunft passende Projekte für die Bedürfnisse der Vereinsmitarbeiterinnen und Vereinsmitarbeiter zu finden. Vor allem junge engagierte Menschen müssen verstärkt unterstützt und gefördert werden. Denn sie sind die Zukunft unserer Fußballvereine.

Der DFB und seine Landesverbände haben bereits zahlreiche Angebote, Maßnahmen, praktische Alltagshilfen und Möglichkeiten zur Anerkennung geschaffen. Mehr hierzu finden Sie unter www.dfb.de/ehrenamt.

Allgemeine Infos: Die DFB-Anerkennungskultur

Seit 1997 verleiht der DFB in Zusammenarbeit mit seinen Landesverbänden jährlich den DFB-Ehrenamtspreis. Aus den Kreisen und Bezirken wählen die Landesehrenamtsbeauftragten mit viel Fingerspitzengefühl 265 Preisträger – einen je Fußballkreis – aus. Diese werden stellvertretend für die knapp 380.000 Ehrenamtler und über 1,3 Millionen freiwillig Engagierten in den Amateurvereinen für ihre hervorragenden ehrenamtlichen Leistungen ausgezeichnet. Alle Preisträger aus den Kreisen werden seitens der Landesverbände zu Dankeschön-Wochenenden eingeladen, die unter anderem öffentlichkeitswirksame Ehrungen, sportpolitische Diskussionen mit Prominenten und Besuche von Bundesligaspielen beinhalten. Diese werden von den Landesverbänden in Eigenregie geplant, organisiert und zumeist im Frühjahr durchgeführt.

Aus dem Kreis aller Preisträger werden wiederum die einhundert engagiertesten Ehrenamtler für ein Jahr in den “Club 100” des DFB aufgenommen. Jedem Landesverband stehen dabei – abhängig von der LV-Mitgliederanzahl – Plätze zur Verfügung. Die Auswahl der Mitglieder erfolgt in den Ehrenamtsausschüssen auf LV-Ebene. Allen Mitgliedern des „Club 100“ werden seitens DFB verschiedene Mehrwerte zur Verfügung gestellt. Ein Jahres-Abo des DFB Journal, eine Einladung zur offiziellen Ehrungsveranstaltung im Rahmen eines Spiels der Nationalmannschaft inkl. Begleitperson und eine „Vereinsehrung“ innerhalb des eigenen Vereins. Die Einführung des DFB-Ehrenamtspreises war ein Impuls für viele Kreise und Bezirke, eigene lokale und regionale Ehrungen durchzuführen. So konnten sich der DFB und seine Landesverbände seit dem Start der Aktion schon bei über 10.000 verdienten Ehrenamtlern aus den knapp 25.000 Amateurvereinen bedanken.

Im Jahr 2016 erfolgte eine Weiterentwicklung der DFB-Anerkennungskultur. Die Mehrwerte des DFB-Ehrenamtspreises wurden verstärkt den wissenschaftlich nachgewiesenen Bedürfnissen der ehrenamtlich Engagierten angepasst. Das heißt, die Auszeichnung ist nicht mehr ausschließlich mit persönlicher Anerkennung verbunden, sondern schafft u.a. auch Mehrwerte für die Vereine der Engagierten. So profitiert nun durch die „Vereinsehrung“ auch jeder Verein der Club 100-Mitglieder vom Engagement des Ausgezeichneten. Im Rahmen einer Vereinsveranstaltung wird der Preisträger innerhalb seines sozialen Umfelds geehrt. Gleichzeitig erhält der Verein zudem zwei Mini-Tore und fünf adidas-Fußbälle als Geschenk.

Zur Stärkung des jungen Ehrenamts hat der DFB zudem seit 2016 einen zusätzlichen Ehrenamts-Förderpreis ins Leben gerufen. „Fußballhelden – Aktion junges Ehrenamt“ richtet sich speziell an Kinder- und Jugendtrainer/innen sowie Jugendleiter/innen zwischen 18 und 30 Jahren. Analog zum klassischen Ehrenamtspreis zeichnet jeder Fußballkreis eine „Fußballheldin“ oder einen „Fußballhelden“ aus. Alle 265 Kreissieger werden im Anschluss vom DFB und seinem Kooperationspartner im Bereich junges Ehrenamt, KOMM MIT, auf eine fünftägige Fußballbildungsreise nach Barcelona eingeladen. Im Rahmen dieser Reise werden verschiedene theoretische und praktische Lerninhalte vermittelt, wovon schlussendlich neben dem Ausgezeichneten auch dessen Verein profitiert.

von links: NFV-Kreisvorsitzender Martin Fischer, DFB-Ehrenamtspreisträger 2019 Günther Klose und
Kreisehrenamtsbeauftragter Marcel Brune.